Selbstevaluation des schulsportlichen Unfallgeschehens

Informationen zum Pilotprojekt (2006 - 2009)

Horst Hübner, Michael Pfitzner, Inga Seidel (Hg.):Selbstevaluation des schulsportlichen Unfallgeschehens. Schriften zur Körperkultur. Band 56. Lit Verlag. Münster (ISBN 978-3-643-10293-5)

„Selbstevaluation“ zielt auf Qualitätsverbesserung: Sicherer und attraktiverer Sportunterricht

Im landesweiten Projekt „Selbstevaluation des schulsportlichen Unfallgeschehens“ können die Sportlehrkräfte einer Schule mit Hilfe eines geeigneten Instruments die Sportunfälle an ihrer Schule selbstständig auswerten und in einer Fachkonferenz Sport systematisch miteinander besprechen. Die genaue Betrachtung des schulinternen Unfallgeschehens bietet zugleich Ansätze, die Qualität des Sportunterrichts zu erhöhen, d.h. ihn „sicherer und attraktiver“ zu gestalten. Die „Grundinformationen“ über das Unfallgeschehen werden mit Hilfe der in der Schule vorhandenen Unfallanzeigen erhoben. In einem Pilotprojekt wurde die Eingabemaske (auf Excel-Basis) von den beteiligten 12 Pilotschulen intensiv erprobt und zu einem im Schulalltag tauglichen Instrument weiterentwickelt.

Abschlussband zum Pilotprojekt erschienen

Im Herbst 2009 ist der Abschlussband zum Pilotprojekt erschienen. In elf Berichten der Pilotschulen werden die Erfahrungen der Schulen mit ihren Ergebnissen sowie Schlussfolgerungen dargestellt. Neben den Beiträgen der Schulen werden auch theoretische Hintergründe und zahlreiche praktische Tipps zur Durchführung einer Selbstevaluation und zur Präsentation der Ergebnisse in den Sportfachkonferenzen vorgestellt. Der Band liefert Schulen, die zukünftig das schulinterne sportliche Unfallgeschehen untersuchen möchten, viele hilfreiche Anregungen. Schulen, die eine Kooperation mit der Forschungsstelle „Mehr Sicherheit im Schulsport“ eingehen, erhalten den Abschlussband kostenlos.

Ziele der landesweiten „Selbstevaluation“

Nach der Pilotphase läuft nun die landesweite Einführung des Projekts „Selbstevaluation“. Einerseits hat die landesweite Einführung das Ziel, den Bekanntheitsgrad dieses Instruments auf allen Ebenen (Schulaufsicht, Berater, Schulleitungen, Sportlehrkräfte, Studienseminare) zu erweitern. Auf der anderen Seite soll das Wissen um den schulinternen Nutzen sowie die Bereitschaft zur Erprobung und kontinuierlichen Durchführung an den Schulen nachhaltig erhöht werden. Eine schulinterne Untersuchung des schulsportlichen Unfallgeschehens und die daraus folgenden Maßnahmen zur Verminderung der Sportunfälle können einen wesentlichen Beitrag zur Qualitätsverbesserung des Sportunterrichts leisten. In NRW erhalten in diesem Schuljahr die Sportfachkonferenzen von bis zu 200 weiterführenden Schulen und die Studienseminare Sport die Möglichkeit, eine „Selbstevaluation“ mit Unterstützung durchzuführen.

Wie eine Schule an der "Selbstevaluation" teilnehmen kann, finden Sie hier

Weitere Artikel zum Pilotprojekt (als pdf-Dokumente):

Weitere Informationen zum abgeschlossenen Pilotprojekt "Selbstevaluation"

Kann unser Schulsport noch attraktiver und noch sicherer werden? Notwendig wäre es, denn in NRW werden an jedem einzelnen Schultag fast 1.400 Schulunfälle bei den Gemeindeunfallversicherungen gemeldet! Davon entfallen ca.:

  • 600 auf den Schulsport
  • 330 auf die Pausenzeiten und
  • 420 Unfälle auf die sonstigen Unterrichtsstunden.

Obwohl Maßnahmen zur Verminderung der Schul- und Schulsportunfälle bereits ergriffen wurden und die Unfallzahlen zurückgehen, bleibt noch Vieles zu tun. Das im Jahr 2005 begonnene Handlungsprogramm „Sicherheits- und Gesundheitsförderung im Schulsport in NRW“ eröffnete neue Möglichkeiten, das Schulleben gesundheits- und sicherheitsförderlich zu gestalten und damit einen wirksamen Beitrag zur Verbesserung der Schulqualität zu leisten.

Mit dem Ziel, die Unfallzahlen weiter zu reduzieren, startete im Jahr 2006 ein wegweisendes Pilotprojekt, das bis zu 20 Fachkonferenzen Sport aus den Regierungsbezirken Düsseldorf und Münster professionelle Unterstützung bei der Weiterentwicklung ihrer schulischen Sicherheitsförderung ermöglichte. An diesen Schulen wird mit Unterstützung der Wuppertaler Forschungsstelle „Mehr Sicherheit im Schulsport“ (MSiS) das schulsportliche Unfallgeschehen anhand der Unfallanzeigen gemeinsam ausgewertet und im Rahmen einer Fachkonferenzsitzung konstruktiv besprochen.

Eine Projektgruppe aus Beratern im Schulsport und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Forschungsstelle „Mehr Sicherheit im Schulsport“ unterstützt die Bestandsaufnahme des Unfallgeschehens („Selbstevaluation“); gewünschte Materialien zur Sicherheitsförderung werden geliefert.

weitere Informationen zum Pilotprojekt
Zeitplan des Pilotprojektes
Artikel zur Auftaktveranstaltung des Pilotprojektes
Liste der teilnehmenden Projektschulen
Pilotprojekt-Abschlussworkshop
Überblick zu den Pilotschulen
Erfahrungsbericht Realschule Lindlar

Weitere Infos über #UniWuppertal: